Hilpoltstein – Der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) teilt in einer Pressemitteilung vom 7. Mai 2025 mit, dass derzeit viele Jungvögel in Bayern ihre Nester verlassen. Bürgerinnen und Bürger beobachten die Vögel auf Wiesen oder in Büschen und wenden sich oft besorgt an den LBV, um vermeintlich hilfsbedürftige Tiere zu melden. Der Verband rät jedoch, in den meisten Fällen nicht einzugreifen.
„Jungvögel können noch nicht gut fliegen und werden weiterhin von ihren Eltern gefüttert“, erklärt LBV-Biologin Angelika Nelson. Diese sogenannten Ästlinge sollten nur dann aufgenommen werden, wenn sie nach mehreren Stunden nicht gefüttert werden oder sichtbar verletzt sind. Eine Orientierungshilfe bietet eine Grafik auf der Website www.lbv.de/vogel-gefunden.
Ein Eingreifen kann die Bindung zwischen Jungvögeln und ihren Eltern unterbrechen, da diese bis zu 24 Stunden nach ihren Jungen suchen. Droht akute Gefahr, etwa durch Katzen oder Verkehr, können die Vögel vorsichtig in einen Busch oder eine Astgabel in der Nähe gesetzt werden. Vogeleltern nehmen ihre Jungen auch nach menschlichem Kontakt wieder an.
Katzenbesitzerinnen und -besitzer werden gebeten, ihre Tiere in den Morgen- und Abendstunden im Haus zu halten, da Jungvögel leichte Beute sind. Langfristig empfiehlt der LBV, Lebensräume durch Gärten mit heimischen Pflanzen zu fördern, die Nahrung und Schutz bieten.
Die Brutsaison dauert bis in den August, da viele Arten wie Amseln oder Kohlmeisen mehrere Bruten haben. Nistkästen sollten bis Herbst ungesäubert bleiben, da Vögel neue Nester auf alte bauen.
Vom 9. bis 11. Mai 2025 findet die „Stunde der Gartenvögel“ statt. Der LBV und der NABU rufen dazu auf, Vögel im Garten oder Park zu zählen und zu melden. Im Fokus stehen Arten wie Spatzen, Meisen oder der Hausrotschwanz. Details gibt es unter www.sdg.lbv.de.
Quelle:
Pressemitteilung des LBV